Fragen und Antworten rund um die Kolposkopie

Sehr geehrte liebe Patientin,

bei Ihnen wurde im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ein auffälliger Abstrich vom Gebärmutterhals und oder ein positiver HPV Test  festgestellt und Sie haben nun eine Überweisung zur Koloskopie erhalten.

Es gibt keinen Grund zur Panik - im Gegenteil: diese Untersuchung wird nur deshalb durchgeführt, um zu verhindern, dass sich bei ihnen ein Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle finden wir Veränderungen, welche nicht schwerwiegend sind und die in ihrem weiteren Verlauf lediglich beobachten werden müssen.

Der eigentliche Zweck der Kolposkopie besteht darin, zwischen den Frauen bei denen man zuwarten kann und denen bei denen man einen kleinen Eingriff durchführen muss unterscheiden zu können. Ziel der Untersuchung ist es, in jedem Fall sicherzustellen, dass sie wieder völlig gesund werden.

Für das Team der Dysplasiesprechstunde
Prof. Dr. Klaus Neis | Dr. Karoline Spengler | Dr. Katharina Diener

Gerne können Sie telefonisch einen Termin in unserer Dysplasie Sprechstunde vereinbaren, am besten außerhalb Ihrer Periodenblutung. 
Tel: 0681 960 800-0

Ob die Untersuchung möglichst zeitnah erforderlich ist oder ob es genügt, sie erst im Laufe der nächsten Wochen durchzuführen, hat Ihnen Ihre Frauenärzt*in in der Regel schon mitgeteilt. 

Bringen Sie bitte eine Überweisung, Ihre Krankenversicherungskarte und gegebenenfalls Befunde von Ihrem Frauenarzt mit.

Zunächst wird der Muttermund so eingestellt, dass man ihn gut beurteilen kann. Wir schauen ihn uns in verschiedenen Vergrößerungsstufen gründlich an. Danach erfolgt in den meisten Fällen ein vorsichtiges Betupfen mit einer verdünnten Essigsäurelösung. Dabei zeigen sich dann unter Umständen typische Veränderungen, die uns bei der weiteren Untersuchung leiten. Sie können die Untersuchung am Monitor mitverfolgen. Wir erklären Ihnen jeden einzelnen Schritt und informieren Sie insbesondere, wenn eine Gewebeentnahme notwendig wird. Alle erhobenen Befunde werden fotodokumentiert, damit Sie diese gegebenenfalls bei Folgeuntersuchungen zum Vergleich heranziehen können.

Die Untersuchung dauert etwa 20 Minuten. 
In manchen Fällen brauchen wir auch etwas mehr Zeit, die wir uns aber gerne für Sie nehmen.

Wir wissen, dass die Kolposkopie für Sie eine angstbesetzte Situation sein kann, da Sie wahrscheinlich diese Art der Untersuchung bislang nicht kennen und sich zusätzlich um das Ergebnis sorgen.

Die Entnahme von Material aus dem Gebärmutterhals oder aber eine Biopsie aus dem Gebärmuttermund wird von den meisten Frauen nicht als schmerzhaft empfunden. Andere berichten von lediglich geringen Schmerzen, die sie auch nur für einen kurzen Moment verspürt haben.

Sie brauchen also keine Angst zu haben.

Nach der Untersuchung kann es zu einer leichten Schmierblutung kommen, die meist nach 1 bis 2 Tagen abgeklungen sein wird. Sie können sich in der Regel normal belasten und sind arbeitsfähig sowie verkehrstüchtig. 

Baden, Schwimmen und Geschlechtsverkehr sollten Sie jedoch bis zum Abklingen der Schmierblutung vermeiden.

Ein Teil der Gewebeproben wird in unserem eigenen Labor untersucht, andere werden zu einem pathologischen Institut geschickt. Sobald uns alle Ergebnisse vorliegen, wird in einer Gesamtschau eine abschließende Diagnose erstellt und ein zusammenfassender Bericht mit einem Vorschlag bezüglich des weiteren Vorgehens erarbeitet. Dieses Endergebnis wird in der Regel 1 bis 2 Wochen nach der Untersuchung Ihren Frauenärzten vorliegen, die dies dann auch mit Ihnen besprechen. In besonderen Fällen kann es jedoch auch sinnvoll sein, die abschließende Besprechung zunächst bei uns durchzuführen, damit wir auch in schwierigen Fällen gemeinsam den besten Weg für Sie finden.

Wie könnte es nach dem Erhalt des Ergebnisses weitergehen?

Unauffällige Befunde, aber auch leichte und mittelschwere Veränderungen, benötigen in der Regel keine Therapie, sondern werden aufgrund ihrer hohen Selbstheilungsrate in genau festgelegten (meist halbjährlichen) Kontrollen in Ihrer frauenärztlichen Praxis weiterverfolgt.

Was geschieht wenn doch ein operationsbedürftiger Befund entdeckt wurde?

In circa 10% der Fälle ist ein kleiner ambulanter Eingriff am Gebärmutterhals notwendig, um die Veränderung sicher und nachhaltig zu entfernen. Diesen Eingriff kann möglicherweise Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt durchführen; andernfalls wenden Sie sich bitte an uns.